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2004 - 2009

Wir über uns - Jubiläumsfest " Watterbacher Haus"

 

Hess GmbH Forstservice begeistert mit Zapfenpflücker-Vorführungen am Jubiläumsfest des Watterbacher Hauses (Forst- und Waldmuseum in Preunschen, Gemeinde Kirchzell)

Alte Traditionen und Werkzeuge bei der Fa. Hess - Thema Zapfenpflücker früher und heute

Im Rahmen des Jubiläumsfestes "Watterbacher Haus" war die Hess GmbH Forst- und Gartenservice mit einem Infostand vor Ort. Thema waren "alte Traditionen und Werkzeuge bei der Fa. Hess" und insbesondere "Zapfenpflücker früher und heute". Highlight der Ausstellungen und Aktionen rund um das Odenwälder Fachwerkhaus waren sicher die Vorführungen unserer aktiven Zapfenpflücker, die ihr abenteuerliches Handwerk vorführten.

Unser Seniorchef Rudolf Hess ließ es sich nicht nehmen, eine kurze Einführung zum Zapfenpflückerhandwerk zu geben und berichtete von den Anfängen der Zapfenpflückerei in unserem Betrieb. So konnte er am Sonntag nachmitag auch der "Politprominenz des Landkreises" einen guten Einblick in Tradition und Geheimnisse des Zapfenpflückerhandwerkes vermitteln.

Bilder vom Jubiläumsfest am 03.06.2007:

Unser Seniorchef Rudolf Hess und die Zapfenpflücker inmitten der "Politprominenz" des Landkreises - Landtagsabgeordneter Rüth, Bezirkstags-präsident Dotzel, Forstpräsident Bernhard, Bürgermeister Scheurich und Landtags-abgeordneter Kaiser) Seniorchef Rudolf Hess in Aktion - den interessierten Zuschauern und Zuhörern gab er einen Einblick in die Tradition des Zapfenpflückerhandwerks.
Zahlreiche Gäste des Jubiläumsfestes interessierten sich für die Vorführungen unserer Zapfenpflücker Die beiden Spezialisten Ludwig Bundschuh und Christian Leis mit Rudolf Hess
Vor dem Aufstieg - die Steigeisen sind angelegt Die Zuschauer in gespannter Erwartung
Christian Leis erklimmt den Stamm... und befindet sich schnell ganz oben in schwindenden Höhen
Nach der Samenernte - Christian Leis seilt sich ab Nun macht sich Andreas Wörner bereit -die nötige Ausrüstung hat er bereits angelegt
Die ersten Meter sind geschafft... ... und die Ernte kann gleich beginnen.
Das Publikum hält den Atem an - und schaut interessiert den Vorführungen zu.

Ausstellung "so war's einmal... pflanzen, pflegen und ernten - Geräte und Werkzeuge zur Arbeit im Wald.

Bericht - Zapfenpflücker – früher und heute

Die Wurzeln des Zapfenpflückerhandwerkes gehen zurück bis auf den 30- jährigen Krieg. Der damalige Mainzer Fürst-Bischof ließ Familien aus Südtirol in den Odenwald holen, der durch Kriegswirren und die anschließenden Seuchen nahezu menschenleer war. Mit ihnen kam auch der Beruf des Zapfenpflückers in diese Region, welche die Zapfen für die Samengewinnung von den Bäumen holten, damit diese durch die Klengen und Baumschulen zur Aufzucht von Pflanzen weiterverarbeitet werden konnten.

Die Ausübung dieser Tätigkeit war gefährlich und mühsam. Hierbei musste jeder Baum einzeln bestiegen werden und zwar mit einem Steigeisen, dem sogenannten „Gust“. Zur Ausrüstung gehörten ferner ein Haken zum Beiziehen der Äste mit den Samenzapfen, der „Hoke“ und der umgehängte Brechsack.

Die Ortschaften Kirchzell und Eichenbühl wurden in der Folgezeit zu Hochburgen des Zapfenpflückerhandwerkes. Es ist in Familienarchiven und alten Schriften zu lesen, dass Kirchzeller Zapfenpflücker bis nach Ostpreußen und in die Steiermark von den ortsansässigen Baumschulen (z.B. Steingässer) geschickt wurden, um ihr Handwerk zu verrichten. Für die Odenwälder Familien war das Zapfenernten lebenswichtig, denn es gab keine Winterarbeiten und auch kein Arbeitslosengeld, wo man anderweitig in der Schlechwetterphase Geld verdienen konnte.

Durch die Umstrukturierung der Forstwirtschaft aufgrund der vielen Stürme werden kaum noch Pflanzungen durchgeführt. Stattdessen setzt man jetzt verstärkt auf den naturgemäßen Waldbau (Naturverjüngung) und vor allem auf Laubhölzer, welche in der Regel nicht geerntet werden müssen, sondern von alleine herunterfallen und in Netzen oder Planen gesammelt werden können. Aus diesen Gründen ist der Beruf nahezu ausgestorben. Dennoch werden die Spezialisten für schwierige Fällarbeiten in Gebäudenähe oder an Flugplätzen eingesetzt, sobald keine Maschine an die betreffende Stelle hinfahren kann. Es gibt allerdings nur noch wenige, die diese Tätigkeit bis in die heutige Zeit ausüben.

Auch in unserer Firma hat sich seit der Gründung am 01.06.1965 bis zum heutigen Tage sehr viel geändert. So wurde aus dem traditionellen Zapfenpflückerbetrieb ein Forstbetrieb modernster Prägung, in welchem von allen forstlichen Arbeiten bis zur Revierbetreuung und der kompletten Holzvermarktung inklusive Transportlogistik alles seinen Platz hat. Durch die häufiger werdenden Stürme aufgrund der Umweltbelastungen sind wir inzwischen ein Team von Spezialisten, welches europaweit tätig ist (zur Zeit Aufräumarbeiten zum Sturm Kyrill).

Tradition bedeutet auch Familie, was man bei uns daran erkennen kann, dass Hellmut Breunig und Ludwig Bundschuh, beides gelernte Zapfenpflücker, noch heute für die Firma tätig sind. Christian Leis, welcher bei uns ausgebildet wurde, gilt als einer der Besten seines Fachs im Bundesgebiet.


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